Nachruf auf Konrad Amberg, ehemaliger Gemeinde- und Kantonsrat aus Männedorf

An der Versammlung der Sozialdemokratischen Partei Männedorf vom 14. November 2022 wurde bekannt, dass ihr Parteimitglied Konrad Amberg, genannt Koni, im hohen Alter von 91 Jahren verstorben ist.

Nur den alten Parteimitgliedern ist Koni noch ein Bekannter. Diese mussten sich die Stationen seines langen Lebens und Wirkens erst wieder vergegenwärtigen. Durch Nachfrage bei seiner Frau Gertrud wurden die Erinnerungen vervollständigt.

Koni war annähernd 60 Jahre lang SP-Parteimitglied. Anlässlich seiner Lehrer-Ausbildung im Seminar Unterstrass, lernte er damals auch seine zukünftige Ehefrau Gertrud kennen. Der Lehrerberuf erfüllte Koni nicht ganz, er suchte nach Neuem. Anfangs der 60er Jahre engagierte er sich während fünf Jahren in der Erwachsenenbildung auf Boldern, wo er seine pädagogischen Kenntnisse einbringen konnte. In dieser Zeit wurde er zudem als Sozialdemokrat für eine Amtsdauer in den Gemeinderat Männedorf (1962 bis 1966) gewählt. Nach Boldern leitete er während zehn Jahren, bis zu den Jugendunruhen in den 80iger Jahren, das damalige Jugendhaus „Drahtschmidli“ der Stadt Zürich. In dieser Periode, von 1971 bis 1975, war er auch Mitglied der SP-Fraktion des Kantonsrates. Dann wurde Koni zum Leiter des Sozialdienstes der Justizdirektion des Kantons Zürich berufen. Hier wirkte er bis zu seiner Pensionierung.

Seine Arbeit war immer eine soziale Tätigkeit auf der Grundlage eines Pädagogen. Nach seiner Pensionierung sah man ihn oft im langgezogenen, schmalen Garten beim bescheidenen Einfamilienhaus an der Brähenstrasse (weit oben am Berg) arbeiten. Hier verlebte die Familie Amberg mit ihren vier Söhnen eine überaus glückliche Zeit. Nach rund fünfzig Jahren, Koni war inzwischen 81 Jahre alt, wurde die Pflege des Hauses mit seinem grossen Garten zu mühsam. Das Haus wurde verkauft und das Ehepaar zog für einige Jahre an die Birkenstrasse näher zum Dorf, um dann die letzten drei Jahre im Altersheim Allmendhof zu verbringen. Man sah Koni immer seltener im Dorf, auch hatte er sich im Alter nicht mehr aktiv an der Parteiarbeit beteiligt.

So still und bescheiden, wie er seine Arbeit vorbildlich und zielbewusst immer erledigt hatte, ist er nach einer Covid-Infektion mit kurzem Leiden diesen Oktober friedlich eingeschlafen. Die SP Männedorf ehrt Koni mit diesem Nachruf und spricht seinen Angehörigen ihr Beileid aus.