Stimmempfehlungen für die Urnenabstimmungen vom 28. September 2025
Die Mitglieder der SP Männedorf haben an ihrer Sektionsversammlung die Parolen für die vier kommunalen Abstimmungen vom 28. September 2025 beschlossen.
- Beitritt der Gemeinde Männedorf zum Zweckverband ARA Rorguet – JA
- Erweiterung der ARA Rorguet und Rahmenkredit – JA
- Sicherstellung des langfristigen Fremdkapitalbedarfs der Spital Männedorf AG – JA trotz Vorbehalten
- Teilrevision der Gemeindeordnung (Reduktion Schulpflege / Leitung Bildung) – Stimmenthaltung
Die Stimmempfehlungen zur kantonalen und zu den nationalen Abstimmungen finden sich hier:
- National: JA zur E-ID
- National: NEIN zum Systemwechsel bei den Liegenschaftensteuern
- Kantonal: JA zum Energiegesetz
Ausführliche Begründungen der Empfehlungen der SP zu den kommunalen Abstimmungen vom 28. September 2025.
Beitritt der Gemeinde Männedorf zum Zweckverband ARA Rorguet – JA
Die SP Männedorf unterstützt den Beitritt, weil er ökologisch und ökonomisch Sinn macht. Der Zusammenschluss mit den Gemeinden Meilen, Herrliberg und Uetikon bringt Männedorf tiefere Betriebskosten und eine moderne Abwasserreinigung. Anstatt weiterhin in eine kleine, eigenständige Anlage zu investieren, setzt Männedorf auf regionale Zusammenarbeit. Zudem wird das Areal der bisherigen ARA Weiern künftig für andere Nutzungen frei.
Erweiterung der ARA Rorguet und Rahmenkredit – JA
Eng verbunden mit dem Beitritt ist der Ausbau der gemeinsamen Anlage in Meilen. Mit dem Ausbau und der neuen Leitung nach Männedorf wird die Abwasserentsorgung langfristig sichergestellt. Für die SP Männedorf ist diese Investition ein wichtiger Schritt in eine nachhaltige und zukunftsgerichtete Infrastrukturpolitik, die ökologische Verbesserungen mit wirtschaftlicher Vernunft verbindet. Langfristig profitieren Umwelt und Steuerzahlende von tieferen Kosten und höherer Effizienz.
Sicherstellung des langfristigen Fremdkapitalbedarfs der Spital Männedorf AG – Zustimmung trotz Vorbehalten
Das Spital Männedorf ist seit über 140 Jahren ein zentraler Pfeiler der regionalen Gesundheitsversorgung. Mit rund 900 Arbeitsplätzen, zahlreichen Lehrstellen und einer engen Vernetzung mit Hausärzt*innen, Pflegeinstitutionen und Rettungsdiensten ist es für die Bevölkerung unverzichtbar. Damit diese Leistungen auch in Zukunft gesichert sind, braucht es eine Lösung für die Refinanzierung – ohne Bürgschaft der Gemeinden wäre das aktuell nicht möglich.
Die SP Männedorf bedauert jedoch, dass keine bessere Lösung gefunden werden konnte. Es ist problematisch, dass einmal mehr die öffentliche Hand einspringen muss, um die Unsicherheiten der Banken abzufedern, obwohl das Spital solide aufgestellt ist. Dies zeigt ein strukturelles Problem und einen Konstruktionsfehler im Schweizer Spitalwesen: Die Fallpauschalen (DRG) zwingen Spitäler, betriebswirtschaftlich statt gesundheitspolitisch zu denken. Das belastet besonders Regionalspitäler wie Männedorf, die auch weniger lukrative, aber wichtige Leistungen erbringen müssen. Deshalb braucht es auf kantonaler und nationaler Ebene eine Reform der Spitalfinanzierung – die Bürgschaft löst nur das Symptom.
Vor diesem Hintergrund empfiehlt die SP Männedorf, der Vorlage zuzustimmen – nicht aus Begeisterung, sondern weil die Sicherung der Gesundheitsversorgung, der Arbeitsplätze und der Ausbildungsplätze Vorrang hat.
Teilrevision der Gemeindeordnung (Reduktion Schulpflege / Leitung Bildung) – Stimmenthaltung
Die Einführung der Leitung Bildung hat in Männedorf zu einer spürbaren Professionalisierung geführt. Das anerkennt die SP Männedorf ausdrücklich. Gleichzeitig sehen wir die geplante Verkleinerung der Schulpflege kritisch: Sie bedeutet eine Abkehr von einem breit abgestützten, repräsentativen Milizsystem, das verschiedene Perspektiven und Kompetenzen in die Führung der Schule einbringt. Mit weniger Mitgliedern droht diese Vielfalt verloren zu gehen
Nach intensiver Diskussion hat die SP Männedorf deshalb beschlossen, sich bei dieser Vorlage zu enthalten. Damit wollen wir zum Ausdruck bringen, dass wir die Vorteile der Leitung Bildung sehen, aber den Verlust an Repräsentation und Verankerung im Milizsystem nicht einfach hinnehmen wollen.